Dass die beiden Parteien im Vorstand des KFC Uerdingen, der Vorsitzende Thomas Platzer mit Mehmet Eser im Rücken auf der einen, und die beiden Vorstandsmitglieder Peter Kahstein und Dirk Röthig auf der anderen Seite, grundverschiedene Ziele verfolgen, ist offensichtlich.
So planen Platzer und Eser den Verein wieder in die Spur zu bringen. Am Montag, 20. Januar, soll es eine Infoveranstaltung geben, auf der das Konzept zur Fortführung des Vereins vorgestellt werden soll.
Die andere Partei verfolgt offenbar einen gegenteiligen Plan. Wie RevierSport erfuhr, habe Kahstein am Donnerstag, 9. Januar, gegenüber der Mannschaft seinen Vorschlag der Insolvenz erneuert. Das wurde dieser Redaktion aus mehreren Mannschaftskreisen bestätigt.
Zur Erinnerung: Die zum 15. Dezember fälligen Zahlungen stehen noch aus - und das am 9. Januar. Zuvor hatte Eser in Form von Darlehen gezahlt, diese Zuwendungen aber ab Dezember ausgesetzt.
"Egal, welche Info da kommt: Das ist für uns als Mannschaft nicht zufriedenstellend. Jeder hat sein Leben zu führen. Du stehst da und hast nichts auf dem Konto", hören wir. Nach RS-Infos wird es bei einigen Spielern so eng, dass sie einen Zweitjob erwägen müssen.
Kahstein wiederum habe sinngemäß gesagt, dass es ohnehin nicht mehr lange dauere, bis der KFC in die Insolvenz gehe. Das klingt ganz anders als das, was Eser schon mehrfach gesagt hat - etwa bei "Radio Blau-Rot".
Grundsätzlich traue sich Eser zu, die finanziellen Probleme mit seinen Vertrauten und potenziellen Neuzugängen angehen zu können, hatte er gesagt. "Ich habe das Gefühl, es sind Leute am Werk, die den leichten Weg über die Insolvenz gehen wollen. Da gehe ich keinen Schritt mit. Ich gehe gerne den schwierigen Weg. Es ist genug Potenzial da." Er sei zuversichtlich, dass alles "ganz locker" zu schaffen sei.
Kahstein wiederum habe zudem einigen Spielern geraten, sich einen neuen Verein zu suchen. Auch das wurde RevierSport aus mehreren Mannschaftskreisen bestätigt.
Ende Dezember hatte die "WZ" bereits über einen ähnlichen Vorgang berichtet. Röthig hatte damals gesagt: "Aus meiner Sicht ist ein Insolvenzantrag nicht nötig, da wir durch die Verhandlungen mit diversen Sponsoren eine hinreichende Fortführungsprognose sehen. Sollte diese jedoch wegfallen, könnte ein solcher Antrag notwendig werden. Nach derzeitigem Stand sehen wir dies jedoch nicht und ist dies von uns auch nicht gewünscht."